2007
Exkursion der Modelleisenbahner nach Berlin
Wenige Tage vor Ostern und damit ungewöhnlich zeitig ging es in diesem Jahr auf Exkursion nach Berlin. Obwohl die Endstation Bahnhof Zoologischer Garten hiess,
war unser Ziel nicht der knuddlige Knut , sondern LOXX , die Miniaturwelten von Berlin .
Nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt , in zentraler Lage nahe dem Kurfürstendammn fanden wir in der Meineken- Passage das Ziel unserer Reise .
Auf einer der weltgrössten Modellbahnanlagen in der Nenngrösse HO erwarteten uns über 4 km Gleise , befahren von über 400 Zügen und überwacht von 34 Computern .
Thematisch galt die Darstellung dem Eisenbahnverkehrsnetz im Zentrum von Berlin, im speziellen der Stadt- und S-Bahn , sowie interessanten Sehenswürdigkeiten von Berlin .
Abschluss und in einem gewissen Sinne der Höhepunkt des Berlin- Themas bildete der über 4 Meter hohe Fernsehturm .
Optisch trennend wurden die Ost-Westenden des Verkehrsnetzes verbunden durch eine Phanthasy-Landschaft . In diese Landschaft integriert war ein grosser
Schattenbahnhof von zweimal vier Stockwerken zu je 10 Gleisen und den entsprechenden Gleiswendeln.
Leider war dieser Teil nicht zugänglich , sondern nur durch eine kleine Kontrollluke zu betrachten .
Das bei einer solchen Anlage ein grosszügiges Strassennetz , betrieben mit dem Faller-Car-System , Beleuchtungs- und Witterungseffekten nicht fehlen
durften ,versteht sich von selbst .Tausende von Figuren , gruppiert zu kleinen, aber auch umfangreichen Szenen aus dem Berliner Alltag rundeten das Angebot ab .
Alles zeugte von gediegenem Können und einer sauberen handwerklichen Arbeit .
Die geschickte Verlegung des umfangreichen Verkehrsnetzes machte einen kompletten Überblick über die Anlage so gut wie unmöglich .
Das galt auch für die Bedienermannschaft , die ihre Anlage nur mittels einer umfangreichen Bildschirmwand unter Kontrolle bekam . 57 Luken in der Landschaft erleichterten den Zugriff bei Störungen .
Etwas Neues für uns waren die Start- und Landebahnen eines unbenannten Airports (wir vermuten Berlin-Schönefeld), die die Simulation realer An- und Abflüge erlaubten .
Die halbstündlich stattfindenden Vorführungen waren deshalb auch immer dicht umlagert .
Wie im Flug verging für uns die Zeit , aber wir schafften es trotzdem noch , am Nachmittag diverse Modellbahn- und Elektronikläden zu besuchen , um das eine oder andere fehlende
Teil für unsere Klub- oder Privatanlage zu kaufen .
Damit ging am frühen Abend ein doch recht anstrengender Tag zu Ende , der vor allem viele Anregungen in der szenischen Gestaltung bot .
Werner Schulz
Unsere 20. Modellbahn-Ausstellung in Guben
Es ist geschafft und unsere 20. Modellbahn-Ausstellung liegt schon wieder hinter uns. Schon im Sommer fingen die Vorbereitungen an, nachdem während
unserer Jahreshauptversammlung der Gedanke geäussert wurde, diese Ausstellung mit dem Termin des Gubener Weihnachtsmarktes zu koppeln und sie auch
in die Stadtmitte zu verlegen. Eine rechtzeitige Saalbestellung im Rathaus verhalf uns zum Erfolg. Die Verladearbeiten begannen am Mittwochabend.
Da unsere Arbeitsräume nur ca. 300m vom Rathaus entfernt liegen, hielt sich der Transportaufwand in Grenzen. Donnerstag wurde endgültig aufgebaut
und Freitag kamen noch einige Privat-Anlagen hinzu. Damit waren wir dann ausstellungsfähig.
Bereits während des Aufbaus gab es einige Neugierige. Der Freitagnachmittag brachte den üblichen mässigen Besuch.
Nach dem Schluss des ersten Tages hatte der Vorstand einen kleinen Empfang für prominente Gäste und Angehörige der Clubmitglieder vorbereitet, der mit einem Rundgang durch die Ausstellung gekoppelt war.
Unser Vorsitzender, Michael Buschner, begrüsste in einer kurzen humorvollen Rede die Anwesenden und wies auf das Anliegen unserer Ausstellung hin.
Kürzer als gedacht war die Zusammenkunft, denn nur wenig nach 20:00 Uhr gingen alle auseinander.
Eigentlich kein Wunder, denn der Stress der Vorbereitungen, aber auch ein interessantes Fussballspiel liessen kein langes Verweilen zu.
Sonnabend und Sonntag verliefen wie immer, in den Vormittagsstunden interessierte Vatis, Großeltern und Kinder bzw.
Enkel, aber dann ab 13:30 geballter Zuspruch der Gäste vom Weihnachtsmarkt bis zum Ausstellungssschluss.
Hier half uns aber auch die gute, trockene und mässig kalte Witterung, denn diese brachte viele Besucher auf die Beine.Unsere Ausstellung war gut sortiert, denn wir hatten in vielen Nennweiten etwas zu bieten. So kamen zur Ausstellung:
- Märklin Anlage aus den 30er Jahren in Nenngrösse 0 von Axel Wagner mit einem sehr guten Erhaltungszustand des rollenden Materials, der Gleise und des Zubehörs
- die Clubanlage in der Nennweite 0 aus den 50er Jahren mit Gleisen und Fahrzeugen der ehemaligen Fa. Zeuke & Wegwerth unter Regie von Werner Buttig
- eine Ecke des Raumes beanspruchte die erst kürzlich fertiggestellte HO-Anlage von Vincent Klinger
- im Vorraum stand ein Anlagenteil in der Nenngröße HO von Gerd Strehl mit einem Motiv aus dem 2. Weltkrieg “Panzerkolonne auf dem Eisenbahnmarsch in den Unterbringungsraum”
- in der Nenngröße HOm war die erst halbfertige Clubanlage “Motive der Spreewaldbahn” zu sehen. Sie wurde halbdigital betrieben. Als Fahrdienstleiter fungierten Michael Buschner und Werner Schulz, teilweise unterstützt von Wolfgang Rapsilber.
Die Spreewaldbahn entstand schwerpunktmässig aus Material der Firmen Tillig und Auhagen mit sehr vielen Eigenbauten. Letztere resultieren aus dem gewählten Thema.
- naturgemäss stark vertreten waren die TT Anlagen. Allen voran unsere Club-Anlage. Noch analog betrieben und elektronikmässig voll durchgestylt lockte die Vielzahl der gleichzeitig fahrenden Züge, die Landschaftskonzeption und die versteckten Gags immer wieder Zuschauer an. Das war das Reich von Renato Buttig, Gerd Birkner und Rainer Kämeling, unterstützt von unserem Nachwuchs Paul
- eine Heimanlage in der Nenngröße TT stammte von Gerald Eichler und stand im Vorraum
- im gleichen Raum befand sich ein kleiner Anlagenausschnitt in der Nenngröße HOm von Paul Molik (auch einer unserer Schüler) mit einem etwas frechen Motiv
- im Hauptraum machte unserer Clubanlage die N-Anlage von Rainer Bahro Konkurrenz. Auf Heimabmessungen getrimmt und per Computer programmgesteuert, war eine Vielzahl rollender Züge zu sehen. Das Highlight war aber sein selbstentworfener, selbstkonstruierter und realisierter Fahrstuhl für Züge der ihm einen umfangreichen Schattenbahnhof ersparte. Leider kam diese Konstrukt nicht genügend zur Geltung, sondern wurde nur besonders Interessierten zugänglich gemacht
- als Nachbarn hatte Rainer unseren Uwe Schneider mit seiner Anlage in Nenngrösse Z. Die Landschaftshaut noch im Rohbau, aber sonst tadellos fahrend und ebenfalls computergesteuert und mit elektronische Finessen ausgerüstet, fand sie bei den Gästen vor allem Bewunderung wegen der Kleinheit ihrer Lokomotiven und des Abstandes der Schienen, sowie der Zierlichkeit des Zubehörs
- als Angebot für Modellbahnbegeisterte, die schnell zu einer Heimanlage kommen wollen, waren zwei von uns als Auftragsarbeit gestaltete Fertiggelände der Firma Noch zu sehen. Eine Anlage vertrat die Nenngrösse TT, die andere die Nenngrösse N Ein Verkaufsstand mit neuem und gebrauchten Modellbahnmaterial aus dem Geschäft von Gerhard Strehl rundete das Ausstellungsangebot ab.
Doch was nützt die beste Ausstellung wenn man kein Geld einnimmt? Darüber wachten am Eingang Hans-Joachim Eichler, unterstützt
von seiner Nichte Vivien Eichler, und dies mit langjähriger Erfahrung und Bravour wie sich später herausstellte. Und was machte unser
stellvertretende Vorsitzender (Christian Mahrenholz)? Er war der gute Geist des Hausen, er organisierte, kommandierte, diskutierte, opponierte und räsonierte und betreute auch hin und wieder zusammen mit Paul Molik die beiden letztgenanten Anlagen.
So fand jedes Mitglied unseres Clubs eine ihm gemässe und passende Aufgabe.
Das wurde auch von vielen Besuchern gedankt, denn wir konnten insgesamt 1222 Besucher zählen, für uns ein grosser Erfolg. Interessant war es auch, das Verhalten der Besucher zu beobachten. Kinder und jüngere Eltern zog es an unsere TT-Clubanlage, denn die Vielzahl der fahrenden Züge, das Signale der ausrückenden Feuerwehr, der “Jodler auf dem Berg” und
andere Gags erreichten schnell das Herz der Zuschauer. Grossväter in den vorgerückten Jahren wiederum umstanden die 0-Anlagen und kramten Erinnerungen oder tauschten Kriegserlebnisse vor Gerds Militärobjekt aus.
Computerfans und Digitalfreunde fanden ihr “Futter” an den Anlagen von Uwe Schneider und Rainer Bahro, während jüngere Frauen, Großmütter und Anlagen planende Väter auf die Ästhetik und technische Realisierungsmöglichkeiten, sowie die “Reibung zwischen Daumen und Zeigefinger” achteten. Das unsere Anlagenbetreuer dabei die mannigfaltigsten Fragen zu beantworteten hatten versteht sich von selbst.Nach dem Ende des Weihnachtsmarktes, signalisiert durch ein schönes Feuerwerk, wurden unsere Anlagen gleich zum Abtransport vorbereitet. Montag Nachmittag transportierte Christoph Grund die Club-Anlagen zurück in unsere Arbeitsräume, während am Dienstag Werner und Renato Buttig die Privatanlagen zu ihren Erbauern chauffierten. Lange Ruhezeit hat unser Club aber nicht, denn bereits Mitte Januar geht es nach Görlitz zur dortigen Landesausstellung.
geschrieben von Werner Schutz |